Projekt „Im Fluss der Zeit“
Rückblick auf das Projekt „Im Fluss der Zeit: Donaugeschichte(n) aus junger Perspektive neu erzählt“ in Rumänien und Ungarn vom 31. Juli bis 9. August 2023
Eines unserer Sommer-Highlights war definitiv das Projekt „Im Fluss der Zeit“ in Rumänien und Ungarn! Initiiert wurde es von KuBIK e.V., deren Geschäftsleiterin Katharina Martin-Virolainen ist, in Kooperation mit dem NiL-Theater des Nikolaus-Lenau-Lyzeums in Timișoara /Rumänien, dem Heimatmuseum Jacob-Bleyer in Budaörs/Ungarn sowie der Deutschen Gemeinschaft in Osijek/Kroatien. Unsere Bildungsreferentin Katharina Haupt begleitete die Gruppe als Workshop-Leiterin, dabei stellte sie u.a. die IDRH und das Infoportal „Russlanddeutsche in Hessen“ vor.
Unser erster Stopp war die Kulturhauptstadt Europas 2023 –Timișoara in Rumänien. Die ersten zwei Tage waren sehr intensiv und voller Eindrücke. Nach einem Kennenlernen mit der wundervollen Stadt und einem Teambuilding-Programm, starteten wir mit einem Masken-Workshop im Nikolaus-Lenau-Lyzeum unter der Leitung von Katharina Haupt. Beim Workshop durften die Jugendlichen Masken aus Gips gestalten und nach ihren Vorstellungen bemalen. Es war ein sehr aufregender Prozess für die Jugendlichen und dabei sind richtige Kunstwerke entstanden. Im Anschluss fand ein Fotoshooting an außergewöhnlichen Orten statt, bei dem die angezogenen Masken in Szene gesetzt wurden.
Es folgte ein Schreib- und Theaterworkshop mit dem Stadtschreiber Thomas Perle und der Dramatikerin Frankie Meredith aus Großbritannien im Adam-Müller-Gutenbrunn Haus. Im ersten Teil des Workshops führte Thomas Perle Schreibübungen durch und widmete sich mit den Teilnehmenden der Ausarbeitung von Dialogen. Anschließend wurden die Dialoge auf der Bühne vorgetragen. Im zweiten Teil wurden unter Anleitung von Frankie Meredith Monologe geschrieben und ebenfalls auf der Bühne gespielt. Entstanden sind sehr unterschiedliche Texte und daraus auch vielfältige Miniaturen: Tragische und humorvolle, die zum Nachdenken anregen oder zum Lachen bringen.
Hansi Müller, seit 2013 Tanzlehrer im Banat, gab uns zudem eine exklusive Führung: Im deutschen Seniorenheim der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung befindet sich ein umfangreiches Heimatmuseum. Texttafeln und liebevoll eingerichtete Räume informieren über die Geschichte der Banaterschwaben sowie das Seniorenheim und die Aktivitäten der Bewohner.
Nach einer abenteuerlichen Reise von Rumänien nach Ungarn trafen wir im Jakob Bleyer Heimatmuseum in Budaörs ein. Dr. Katalin Gajdos-Frank empfing uns mit einem Abendessen und einer kleinen Führung durch das Museum. Sehr beeindruckt waren wir von den großartigen Ergebnissen des Wettbewerbs „Sprache des Herzens – mit den Augen der Jugend“. Bei dem Auftakt konnten wir bereits ein paar Ideen und Impulse für unsere Workshops sammeln. Im Kreativ-Workshop von Katharina Haupt konnten die Jugendlichen eine Miniatur-Ulmer-Schachtel mit Objekten bespielen. Welche Objekte würden sie mitnehmen, falls sie plötzlich ihre Heimat verlassen müssten? Die Skulpturen platzierten sie in eigener Kuration. Parallel dazu erstellten andere Gruppen im Medien-Workshop multimediale Beiträge zum Heimatmuseum, einem örtlichen Soldatenfriedhof und weiteren, selbständig ausgewählten Themen.
Und weil dies noch nicht genug war, entstand im Museum eine Sonderfolge von IDRH-ZwischenWelten zur Geschichte der Donauschwaben. Hinter der Kamera stand wieder Alexej Getmann. Seid gespannt auf diese Ausgabe!
Unseren letzten Tag verbrachten wir in Budapest. Wir besichtigten u.a. das Mahnmal am Donauufer zur Erinnerung an die Pogrome an Juden in Ungarn während des Zweiten Weltkriegs.
Wir bedanken uns herzlich bei KuBIK e.V. für die Möglichkeit, an diesem einzigartigen Projekt teilzunehmen. Vielen Dank an alle Beteiligten, die diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.
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„Im Fluss der Zeit: Donaugeschichte(n) aus junger Perspektive neu erzählt“ ist ein Projekt von KuBIK e.V. – Verein zur Förderung von Kultur, Bildung, Integration und Kunst aus Eppingen. Gefördert durch das Programm „Perspektive Donau“ der Stiftung Baden-Württemberg, durch das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg und durch die Stiftung Children for a better World e.V. im Rahmen des Projekts „Verständigung fördern – Zukunft in Europa sichern“.
Das Projekt findet statt in Kooperation mit dem NiL-Theater des Nikolaus-Lenau-Lyzeums in Temeswar/Rumänien, mit dem Heimatmuseum Jacob-Bleyer in Budaörs/Ungarn sowie mit der Deutschen Gemeinschaft in Osijek/Kroatien und der Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen gGmbH.