BILDUNGSREFERAT
FÜR JUGEND, BILDUNG UND KULTUR

Das Referat schließt Lücken bei den fehlenden Kenntnissen über ein demokratisches politisches System und über die Möglichkeiten der Partizipation als autonomes, mündiges Mitglied des Staates. Es zeigt die Mittel auf, mit Hilfe derer eine gesellschaftliche Situation und die eigene Interessenlage analysiert werden und verweist auf demokratische Wege, die die vorgefundene Lage im Sinne der eigenen Interessen beeinflussen können.

Die Tätigkeiten liegen insbesondere im Bereich der politischen Bildung bzw. außerschulischen Bildungsarbeit, der Aufarbeitung der eigenen Geschichte und Kultur bzw. identitätsstiftende Maßnahmen und Maßnahmen zur Förderung des interkulturellen Dialogs zwischen der Aufnahmegesellschaft und den Deutschen aus Russland.

Wie lassen sich auf einer demokratischen Grundlage politische Fragen und Probleme kompetent beurteilen? Wie kann man sich in öffentlichen Angelegenheiten engagieren und sich in einer modernen Gesellschaft angemessen orientieren? Auf der Suche nach den Antworten werden sowohl die Identifikation der Deutschen aus Russland mit dem demokratischen Werte- und Normensystem der Bundesrepublik Deutschland gestärkt als auch die Integration in die parteipolitische Landschaft gefördert. Zudem steigt die Bereitschaft, politische Mandate zu übernehmen und sich aktiv am politischen Geschehen zu beteiligen.

Eine wesentliche inhaltliche Säule stellt die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Deutschen aus Russland und der Heimatkunde dar. Durch die Kenntnis der Herkunft und der Hintergründe wird die eigene Identität gefestigt und einer Identitätskrise entgegengewirkt oder bei der Überwindung einer solchen geholfen. Neben der Steigerung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins, verfolgt der ressourcenorientierte Ansatz die generelle Förderung der Stärken.

Von großer Relevanz bei den Inhalten der politischen Bildung sind die Stichworte Gesellschaft (Gesundheitspolitik, Innere Sicherheit, Jugendpolitik, Rechtsstaat), Migration (Flucht, Vertreibung, Deportation) und Extremismus (Rechts- und Linksextremismus, Radikalisierung, Prävention, Antisemitismus, Rassismus).

Darüber hinaus werden Multiplikatoren der Integrations- und Jugendarbeit aus- und weitergebildet. Die ehrenamtlichen Multiplikatoren erhalten eine Schulung in Methodik und im Umgang mit Besonderheiten der Arbeit mit zugewanderten Jugendlichen. Die Schulungen werden inhaltlich und konzeptionell angelehnt an die bundesweit anerkannte Ausbildung zum Jugendgruppenleitenden.

Vom Referat initiierte Informationsveranstaltungen, Aktionen, Feste, Projekte mit Schulen und anderen Kinder- und Jugendeinrichtungen treiben den Dialog zwischen der Aufnahmegesellschaft und den Deutschen aus Russland voran und forcieren somit die nachholende Integration.

Im Jugendbereich haben sich in der Vergangenheit die Formen der non-formalen bzw. informellen, also handlungsorientierte politische Bildung (Roll- bzw. Planspiele, Open Space, Fishbowl-Diskussionen, kulturelle bzw. kreative Projekte wie Theater, Musik, Sport, Filme, Ausstellungen, Workshops, Sommercamps) bewährt.

Zur Umsetzung der Ziele wird eine intensive Zusammenarbeit mit allen demokratischen Akteuren der politischen Bildung angestrebt und gesucht. Dies sind vor allem:

  • Gesellschaftliche Großorganisationen wie Kirchen, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und kleinere Träger (organisiert im Arbeitskreis Deutscher Bildungsstätten) sowie Jugendringe, Jugendwerke im Jugendbereich,
  • Akademien und internationale Begegnungsstätte,
  • Parteinahe bzw. zivilgesellschaftliche Stiftungen,
  • Staatliches Unterstützungssystem in Form von Zentralen der politischen Bildung (auf Bundes- und Landesebene).

Durch die Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und den Einstieg in das hessenweite Programm „Demokratie fördern“ erweitert sich vor allem das Spektrum an Bildungsmaßnahmen im Bereich außerschulische politische Bildung.

Bei der Zielgruppe handelt es sich in erster Linie um Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und deren Angehörige. Bei Maßnahmen wie Begegnungsabende, Ausflügen, Musik, Sport, Kunstangebote wird eine Teilnahme Einheimischer und Kinder und Jugendlichen aus anderen Zuwanderungsgruppen begrüßt und angestrebt.

Projekte

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Bildungsreferentin

Katharina steht für Kooperationsgespräche und Projekte sowie für persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung.

Tel.: 0176 22 81 46 10
E-Mail: k.martin-virolainen@idrh-hessen.de

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