Pressemitteilung des RP Darmstadt zur Hessischen Fördereinrichtung für junge Zugewanderte
Neues Beratungsangebot für „Hessische Fördereinrichtung für junge Zugewanderte“ in Hasselroth
Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt betreibt in Hasselroth im Main-Kinzig-Kreis die „Hessische Fördereinrichtung für junge Zugewanderte“, in der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler durch Weiterqualifizierung die allgemeine Hochschulreife erwerben können.
Wiesbaden/Hasselroth. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt betreibt in Hasselroth im Main-Kinzig-Kreis die „Hessische Fördereinrichtung für junge Zugewanderte“, in der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler durch Weiterqualifizierung die allgemeine Hochschulreife erwerben können. Um das Angebot deutschlandweit noch bekannter zu machen, werden sie im Grenzdurchgangslager Friedland jetzt gezielt darüber informiert. Dieses ist für alle Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, die nach Deutschland kommen, die allererste Anlaufstation. Im Beisein des Hessischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Andreas Hofmeister (MdL), übergab Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt heute in Hasselroth einen entsprechenden Förderbescheid an die hessische Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LMDR).
Die LMDR Hessen e. V. wirbt schon seit Anfang August im Grenzdurchgangslager Friedland – im Drei-Länder-Eck Niedersachsens mit Hessen und Thüringen – im Auftrag des Landes Hessen für das Angebot im Main-Kinzig-Kreis. Eine Bildungsberaterin informiert in Friedland neu ankommende junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und deren Familien gezielt über den zweijährigen Sonderlehrgang Hochschulreife im hessischen Hasselroth. Als einziges Angebot dieser Art in Deutschland führt er Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler zum Abitur; die Erfolgsquote liegt bei 90 Prozent. In diesem Jahr haben sogar alle Schülerinnen und Schüler, die von der Fördereinrichtung betreut wurden, ihre Abiturprüfung bestanden.
Das Besondere an der hessischen Fördereinrichtung ist, dass die Schülerinnen und Schüler dort wohnen und sozialpädagogisch betreut werden. Dadurch wird ein Lernumfeld geschaffen, das es ihnen ermöglicht, sich optimal auf ihre Abiturprüfung vorzubereiten. Die eigentliche Schulbildung findet an der Ludwig-Geißler-Schule im nahegelegenen Hanau statt. In dem zweijährigen Sonderlehrgang zur Erlangung der Hochschulreife werden die Schülerinnen und Schüler in Hasselroth und Hanau somit gezielt auf das Abitur vorbereitet.
Seit Anfang August führt die LMDR Hessen e. V. das Projekt zur Beratung über den Sonderlehrgang in Hessen zur Erlangung der Hochschulreife durch. Die Förderung durch das Land Hessen erfolgt dabei zunächst bis zum Jahresende. Die LMDR Hessen e. V. erhebt in der Zeit auch Daten zur Wirksamkeit ihrer Beratung.
„Unsere Einrichtung hat sich in all den Jahren bewährt“, freut sich Regierungspräsident Hilligardt. Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gestartet, könne der Lehrgang als hessisches Erfolgsprojekt im Bereich Bildung und Integration bezeichnet werden – insbesondere für junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler.
„In Hasselroth bieten wir den jungen Erwachsenen eine deutschlandweit einzigartige Mischung aus Unterbringung und sozialpädagogischer Betreuung in Verbindung mit schulischen Bildungsmöglichkeiten an.“ – Prof. Hilligardt Regierungspräsident
Andreas Hofmeister, Beauftragter der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, betont: „Die bundesweit einzigartige Fördereinrichtung für junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler bietet seit vielen Jahren ein zukunftsweisendes Bildungsangebot für den beruflichen Weg in Deutschland. Mit dem Ankauf der ehemaligen Bundesgebäude bekennt sich das Land Hessen zu diesem besonderen Integrationsstandort und zeigt, dass es auch in Zukunft die Voraussetzungen für eine gelungene Integration und ein solides schulisches Fundament schaffen möchte.“
Hintergrund: „Fördereinrichtung für junge Zugewanderte“ in Hasselroth
Die Fördereinrichtung in Hasselroth umfasst insgesamt sechs Gebäude. Drei ehemalige Bundesgebäude wurden kürzlich durch das Land Hessen angekauft, sodass der gesamte Komplex nun im Eigentum des Landes Hessen ist. Die Einrichtung dient der schulischen Fortbildung und Integration, insbesondere von jungen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern. Im kommenden Schuljahr werden insgesamt 25 Schüler die Abschluss-Klasse des Sonderlehrganges besuchen, wovon fast alle in der Fördereinrichtung wohnen werden. Eine zahlenmäßig ähnlich starke 12. Klasse steht in den Startlöchern.