Pressemitteilung der IDRH zur Unterstützung bei der Flüchtlingsaufnahme

Datum: 18.03.2022
Ort: Frankfurt

Russlanddeutsche Organisationen in Hessen sichern Unterstützung bei der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen zu

Die Lage in der Ukraine spitzt sich weiter zu und hat zur Folge, dass hunderttausende Menschen heimatlos geworden sind und sich auf der Flucht befinden. Unsere Solidarität gilt dem ukrainischen Volk und wir, die russlanddeutschen Organisationen in Hessen – LMDR-Hessen e.V., DJR – Hessen e.V. und IDRH gGmbH – distanzieren uns von Putins aggressiver Politik. Es braucht nun umgehend Vorbereitungen, um die in Deutschland ankommenden Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen Schutz zu bieten. Erfahrungen von Leid und Traumata gehören sensibel aufgefangen und betreut.

Die Bundesrepublik trägt unmittelbare Verantwortung und muss für Völkerverständigung und ein friedliches Miteinander einstehen. Einer der erfreulichen Schritte, die bereits unternommen wurden, ist das Härtefallaufnahmeverfahren, welches sich an deutschstämmige Spätaussiedler-Bewerberinnen und -Bewerber richtet. Ihnen wurde die Prüfung ihres Aufnahmeantrags im mündlichen Verfahren zugesagt. Die Aufnahmevoraussetzungen und der Sprachtest werden direkt in der Außenstelle des Bundesverwaltungsamtes in Friedland durchgeführt.

Die Flüchtlingsaufnahme kann nur mit vereinten Kräften erfolgreich gestemmt werden. Als Organisationen mit jahrelanger Erfahrung im Bereich der Integration von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren setzen wir uns bereits in der Betreuung und Begleitung der Geflüchteten ein. Vielfalt und Zusammenhalt gehören zu unseren Stärken, weshalb wir bewährte Strukturen für unkomplizierte Hilfsangebote zügig abrufen können. Ob durch Unterstützung bei Behördengängen, Stadtführungen oder Kinderbetreuung, wir ermöglichen eine gesellschaftliche Teilhabe und leben, wie viele weitere großartige Vereine der Bundesrepublik, eine Willkommenskultur vor.

Zeitgleich wirken wir verstärkt der Welle an Desinformationskampagnen und menschenverachtende Propaganda entgegen, die sich in den Sozialen Medien ausbreitet. Unreflektiert werden fragwürdige Inhalte geteilt und Ängste geschürt. Hierbei greifen wir Fragen auf wie: Wie lässt sich mit aufkommenden Unsicherheiten und Ressentiments umgehen? Wer bietet eine sichere Quellenlage und sachliche Berichterstattung? Auf diesem Weg können wir sowohl für unsere Landsleute als auch für die Gesamtbevölkerung wichtige Aufklärungsarbeit leisten. Dazu zählt ebenfalls aufzuzeigen, dass sich die gesamte russischsprechende Mitbevölkerung nicht über einen Kamm mit Putin-Anhängern scheren lässt.

Es liegt an jedem einzelnen, sich offen zu Frieden, Freiheit und Freundschaft zu bekennen.

Johann Thießen

Vorsitzender LMDR-Hessen e.V.

Swetlana Volz

Vorsitzende DJR – Hessen e.V.

Albina Nazarenus-Vetter

Trägerleitung DJR/Geschäftsführung IDRH GmbH