80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges

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Geschichte vergeht nicht, wenn wir sie verschweigen.

Nie wieder“ darf kein leeres Versprechen sein.

Er erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus, an die Zerstörung Europas und an das unermessliche Leid, das dieser Krieg über die Welt gebracht hat.

Er mahnt uns, die Erinnerung wachzuhalten und Verantwortung zu übernehmen für eine Gesellschaft, die sich mit ihrer Geschichte auseinandersetzt.

Der 8. Mai ist ein Tag des Gedenkens.

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Die Kapitulationsurkunde wurde in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst unterzeichnet. In den Ländern der westlichen Alliierten wird der 8. Mai als Tag des Kriegsendes begangen, während in der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten der 9. Mai als „Tag des Sieges“ gefeiert wird.

Weltweit forderte der Krieg über 60 Millionen Menschenleben, davon mehr als 40 Millionen allein in Europa. Unzählige Menschen wurden verletzt, vertrieben oder in Lagern interniert. Besonders die Zivilbevölkerung litt unter Bombardierungen, Hunger, Flucht und Gewalt. Der 8. Mai markiert zugleich das Ende des nationalsozialistischen Regimes, das Deutschland seit 1933 beherrscht hatte. In seiner Folge wurden Millionen Menschen entrechtet, verfolgt und ermordet – aus antisemitischen, rassistischen, politischen oder ideologischen Gründen. Der Holocaust, die industrielle Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden, bleibt das beispiellose Menschheitsverbrechen dieses Regimes. Auch Sinti und Roma, politische Gegner, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene gehörten zu den Opfern.

Nach dem Krieg begann eine lange Phase des Wiederaufbaus, der juristischen Aufarbeitung und der politischen Neuordnung Europas. In Deutschland folgten Entnazifizierung, Demokratisierung und die Teilung des Landes in Besatzungszonen, aus denen später die Bundesrepublik Deutschland und die DDR hervorgingen.

  • Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes geht ein neues digitales Erinnerungsprojekt online: Der Nazi Crimes Atlas – Digitaler Atlas NS-Verbrechen macht über eine App rund 25.000 juristisch belegte NS-Verbrechen an etwa 8.000 Orten im heutigen Deutschland sichtbar. Entwickelt vom Verein dieKunstBauStelle, soll das Projekt zur gesellschaftlichen Aufklärung beitragen und ein Zeichen setzen gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus und gegen Rassismus. → Mehr Infos zum Projekt gibt es hier.

  • Doch inwiefern wollen sich Menschen in Deutschland mit der Geschichte des Nationalsozialismus beschäftigen – auch heute noch, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs? Wie steht es um den Status quo der Erinnerungskultur? Mit der MEMO-Studienreihe erforscht das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Bielefeld (IKG) in Zusammenarbeit mit der Stiftung EVZ den aktuellen Stand des kritischen Geschichtsbewusstseins in Deutschland. Ziel ist die empirische Dokumentation der Erinnerungskultur, erfasst in Form einer repräsentativen Meinungsumfrage. → Lesen Sie hier mehr dazu.

  • Russlanddeutsche waren Opfer Hitlers und Stalins, zugleich wurden sie vom NS-Regime zu Tätern gemacht. In der deutschen Erinnerungskultur fehlt bis heute ein Platz für ihre Perspektiven auf den Zweiten Weltkrieg. Warum es Zeit ist, diese Stimmen endlich mitzuerzählen – und was das für unsere gemeinsame Erinnerung bedeutet. → Lesen Sie mehr dazu im ostklick-Artikel „Zwischen Stalin und Hitler: Die verschwiegene Geschichte der Russlanddeutschen“ von Ira Peter.

  • Das Kriegsende, der Tag des Sieges – in der UdSSR am 9. Mai gefeiert – empfanden die Sowjetbürger deutscher Nationalität im Jahr 1945 als große Erleichterung, verbunden mit Hoffnungen auf Besserung ihrer Lage. Doch ihre berechtigten Erwartungen wurden bitter enttäuscht: Es dauerte weitere zehn Jahre, bis der Krieg Anfang 1956 auch für die Deutschen in der UdSSR formalrechtlich zu Ende ging. → Lesen Sie dazu mehr im BKDR-Artikel „Zum 80. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation des Hitler-Deutschlands“ von Viktor Krieger.

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