Bildungsreise nach München

Datum: 25. - 27.07.2025
Ort: München

München zählt zu den wichtigsten deutschen Städten mit Bezug zur Geschichte der Deutschen aus dem östlichen Europa. Mit seiner vielfältigen Museumslandschaft, renommierten Forschungseinrichtungen und seiner Rolle als Brücke zwischen Ost und West bietet München einen idealen Rahmen, um sich intensiv mit der Geschichte der Russlanddeutschen auseinanderzusetzen.

Im Mittelpunkt der geplanten Bildungsreise steht die Auswanderungsgeschichte der Deutschen aus Russland nach Nordamerika – insbesondere in die USA – im 19. Jahrhundert. Nachdem die einst zugesicherten Privilegien wie die Befreiung vom Militärdienst und die Selbstverwaltung der Kolonien aufgehoben wurden, entschlossen sich viele Russlanddeutsche zur Auswanderung. Besonders in North Dakota lassen sich bis heute eindrucksvolle Spuren dieser Bewegung finden: Städte mit deutschen Namen wie Bismarck, Kulm oder Strasburg zeugen von der Herkunft ihrer Gründer aus den Schwarzmeerregionen, aus Bessarabien oder der Dobrudscha. Über 16 % der Bevölkerung einzelner Counties sprechen bis heute Deutsch – ein lebendiges Zeugnis kultureller Kontinuität.

Referent der Reise ist Leo Rung, ein ausgewiesener Kenner der russlanddeutschen Geschichte, insbesondere der Schwarzmeerdeutschen und ihrer Nachfahren in Nordamerika. Rung, selbst mit seiner Familie 1992 aus Kasachstan nach Deutschland gekommen, hat mehrere wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht und war u. a. in Nordamerika, im Haus des Deutschen Ostens München und beim Historischen Forschungsverein der Deutschen aus Osteuropa als Vortragender tätig.

Leo Rung wird sein neu erschienenes Buch „Die Deutschen aus Russland – und die Chronologie ihrer Flucht nach Amerika“ vorstellen und Einblicke in seine genealogischen, heraldischen und kulturhistorischen Forschungen bieten. Neben historischen Dokumenten und Archivmaterialien bringt er auch Fotografien und persönliche Zeugnisse mit, die das Leben und die Kultur der Russlanddeutschen in Nordamerika anschaulich machen. Gemeinsam mit der IDRH-Bildungsreferentin Natalie Paschenko leitet er ein Seminar zur Auswanderung der Deutschen nach Russland und zu den Ursachen ihrer späteren Flucht nach Nord- und Südamerika. Dabei geht es nicht nur um Zahlen und Fakten, sondern auch um Identität, Erinnerung und kulturelle Weitergabe über Generationen hinweg.

Ein weiterer Programmpunkt ist ein Vortrag zur internationalen Kulturarbeit der Deutschen aus Osteuropa, in dem die Rolle russlanddeutscher Netzwerke und Organisationen weltweit diskutiert wird – mit Raum für Austausch und Fragen.

Ergänzt wird das Seminarprogramm durch eine historische Stadttour durch München mit Besichtigung von Nymphenburger Schloss, Olympiapark, Hofbräuhaus und dem Stadtteil Schwabing. Einen besonderen Stellenwert nimmt der Besuch zweier Museen ein: Im Deutschen Museum begeben wir uns auf Spurensuche zur Technik- und Sozialgeschichte, in der sich auch Lebensrealitäten deutscher Einwanderer widerspiegeln. Das Sudetendeutsche Museum zeigt in seiner eindrucksvollen Dauerausstellung Parallelen zu Flucht, Vertreibung, Ankunft und Integration – Themen, die auch für die Geschichte der Russlanddeutschen zentral sind.

Dies ist eine Veranstaltung des Referats Soziales, Familie und Senioren, gefördert durch das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz.

  • 25. bis 27. Juli 2025
  • München, Bayern
  • Gemeinsame Abfahrt ab Kassel-Wilhelmshöhe

  • Teilnahmebeitrag: 100 €

    Der Teilnahmebeitrag umfasst die Fahrt, Übernachtungen, Verpflegung und Programmkosten.

  • Anmeldung bei Natalie Paschenko unter n.paschenko@idrh-hessen.de

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich mit unseren Bedingungen zu Foto- und Filmaufnahmen sowie unserer Datenschutzerklärung einverstanden. Die erteilte Zustimmung kann jederzeit widerrufen werden.

Neueste Beiträge

Anstehende Veranstaltungen

Schlagwörter