Bildungsreise nach Krakau
Gegen das Vergessen: Erinnerungsarbeit als Wegbereiter für Demokratie
Die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts war geprägt von Leid, Hass, gegenseitiger Vernichtung und Kriegen. Der Weg zur Versöhnung und Demokratie stellte eine große gemeinsame Herausforderung dar – und mancherorts ist dieser Prozess immer noch nicht vollständig abgeschlossen. Leider wird der Frieden in Europa immer wieder gefährdet. Mit großem Entsetzen müssen wir zusehen, wie Menschen, Gesellschaften und ganze Nationen die Schrecken des 20. Jahrhunderts scheinbar vergessen haben und die Fehler der Vergangenheit wiederholen.
Was können wir also tun, damit die nachkommenden Generationen in Europa in friedlichen und demokratischen Strukturen leben? Wie muss die Erinnerungsarbeit gestaltet werden, damit jungen Menschen die Fehler und Lehren der Geschichte nachhaltig vermittelt werden können? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns im Rahmen unserer Bildungsreise nach Krakau: „Gegen das Vergessen: Erinnerungsarbeit als Wegbereiter für Demokratie.“
Den Schwerpunkt der Reise stellt ein bildungsgeschichtliches Programm mit Besichtigung von Gedenkorten dar, damit sich die Teilnehmenden mit den einzelnen Kapiteln der Vergangenheit intensiv auseinandersetzen können und um ihnen vor Augen zu führen, welche verheerenden Auswirkungen Diktaturen und Kriege auf menschliche Schicksale, ganze Länder und Gesellschaften haben. Dabei greifen wir auch die wichtigen Prozesse der Versöhnungsarbeit und der geschichtlichen Aufarbeitung an. Darüber hinaus soll auch die eigene Familien- und Migrationsgeschichte im Kontext der beiden Weltkriege sowie der Nachkriegszeit betrachtet werden. Zusätzlich werden in Input-Vorträgen wichtige Impulse gesetzt und anschließend erarbeiten die Teilnehmenden in einem interaktiven Workshop eigene Ideen, Maßnahmen und Strategien, mit denen man perspektivisch zur Förderung und Stärkung der Demokratie und des Friedens in Europa beitragen kann.
Auf dem Programm stehen:
– Geschichtliche Führung durch Krakau
– Geschichtliche Führung durch das jüdische Viertel Kazimierz
– Besuch der Oskar Schindler Fabrik
– Besuch der Gedenkstätte Auschwitz
– Input-Vorträge und interaktive Workshops zum Thema Demokratieförderung und Friedenssicherung in Deutschland und Europa.
Vorläufiger Programmablauf (Änderungen vorbehalten):
23. August: Anreise, Kennenlernen, Einführung in das Programm, abendlicher Spaziergang.
24. August: Einführung in das Thema, Input und Workshops, Führung durch Krakau.
25. August: Besuch der Gedenkstätte Auschwitz, abends Reflexion, Input und Workshops.
26. August: Führung durch das jüdische Viertel Kazimierz, Besuch der Oskar Schindler Fabrik, Verabschiedung und Abreise.
Anreise ist Mittwoch, 23. August bis spätestens 17.00 Uhr; Abreise ist Samstag, 26. August.
Zielgruppe
Angesprochen werden sollen junge Erwachsene aus Hessen ab einem Alter von 18 Jahren, die sich für deutsche sowie europäische Geschichte im Kontext des Zweiten Krieges interessieren, sich damit auseinander setzen möchten und bereit sind, ihre Impulse und Ideen in Workshops zu verarbeiten und mit anderen zu teilen.
Die Teilnahme steht allen Interessierten aus Hessen offen: unabhängig von familiärer und sozialer Herkunft, Bildungsstatus, Niveau der sprachlichen Kenntnisse, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit, Geschlecht, Gender sowie anderen Merkmalen.
Für eine verbindliche Anmeldung kontaktieren Sie unsere Ansprechpartnerin Katharina Martin-Virolainen: k.martin-virolainen@idrh-hessen.de. Sie steht Ihnen ebenfalls für Fragen und Anmerkungen zur Verfügung.
Es wird ein Teilnahmebeitrag in Höhe von 85,00 € p.P. erhoben. Dieser schließt Programmkosten, Unterkunft und Fahrtkosten mit ein. Die Verpflegung muss selbst getragen werden.
So war unsere Reise
Vom 23. August bis zum 26. August 2023 begaben wir uns gemeinsam mit der DJR -Hessen e.V. auf eine Bildungsreise nach Krakau, Polen. Unter dem Titel „Gegen das Vergessen: Erinnerungsarbeit als Wegbereiter für Demokratie“ hatten wir die Gelegenheit, uns intensiv mit der Geschichte Europas auseinanderzusetzen und dabei einen besonderen Fokus auf die Bedeutung der Erinnerungsarbeit für die Förderung von Demokratie und Frieden zu legen.
Unsere Reise begann mit einer eindrucksvollen geschichtlichen Führung durch die malerische Stadt Krakau. Diese Stadt, mit ihrer reichen Vergangenheit und ihren beeindruckenden Bauwerken, bot den idealen Rahmen für unsere Erkundungen. Dabei konnten wir bereits erste Eindrücke von der bewegten Geschichte dieser Region gewinnen. Neben der Besichtigung wurden wir durch Input-Vorträge und interaktive Workshops begleitet. Hier diskutierten wir intensiv über die Herausforderungen und Chancen der Demokratieförderung und Friedenssicherung in Deutschland und Europa. Unsere Teilnehmer hatten die Gelegenheit, eigene Ideen und Strategien zur Förderung dieser wichtigen Werte zu entwickeln und auszutauschen.
Der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz am zweiten Tag unserer Reise war zweifellos einer der emotionalsten Momente. Wir betraten das Gelände, das einst Schauplatz unsäglichen Leids war. Inmitten der Überreste dieses dunklen Kapitels der Menschheitsgeschichte konnten wir die Bedeutung des Gedenkens und der Erinnerungsarbeit in ihrer ganzen Dringlichkeit erfassen.
Am dritten Tag setzten wir unsere Reise mit einer weiteren geschichtlichen Führung fort, diesmal durch das jüdische Viertel Kazimierz. Diese Tour war von besonderer Bedeutung, da sie uns die Geschichte und das Erbe der jüdischen Gemeinschaft in Krakau näherbrachte. Es wurde deutlich, wie vielfältig die Geschichte Europas war und wie verschiedene Kulturen und Religionen über die Jahrhunderte hinweg miteinander verwoben waren. Im Anschluss besuchten wir die Oskar Schindler Fabrik. Hier tauchten wir in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ein und beschäftigten uns mit der Rolle von Oskar Schindler bei der Rettung von Juden.
Diese Bildungsreise nach Krakau sollte nicht nur dazu dienen, die Geschichte zu reflektieren und zu verstehen, sondern auch dazu inspirieren, sich aktiv für Demokratie und Frieden in Europa einzusetzen. Denn nur durch das Bewahren der Erinnerung und die Anerkennung der Vergangenheit können wir hoffen, dass sich die Fehler von gestern nicht in der Zukunft wiederholen.
Fotos: Ilya Fedorov
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