Multiplikatorenschulung in Erfurt

Datum: 25. - 27.07.2025
Ort: Erfurt

Rückblick auf die Multiplikatorenschulung
„Diktatur verstehen. Demokratie leben.“
vom 25. bis 27. Juli 2025 in Erfurt

Drei Tage Erfurt, drei Tage Geschichte zum Anfassen: Vom 25. bis 27. Juli 2025 reiste unser Bildungsreferent Ilya Fedorov mit einer 15-köpfigen Gruppe in die thüringische Landeshauptstadt, um sich mit den Mechanismen von Diktatur und den Wegen in die Demokratie auseinanderzusetzen.

Im Mittelpunkt standen zwei thematische Stadtführungen, die zentrale Epochen der Repression und Demokratiebewegung in Erfurt beleuchteten. Dabei ging es um die Zeit des Nationalsozialismus, die SED-Diktatur sowie die Revolution von 1848/49. Erfurt war in der DDR Bezirkshauptstadt mit einer Bezirksverwaltung der Staatssicherheit, die tausende Menschen überwachte. Kirchen dienten als Rückzugsräume für oppositionelle Gruppen, und der Domplatz war Schauplatz der ersten großen genehmigten Demonstration in Thüringen am 26. Oktober 1989 mit rund 40.000 Teilnehmern. Gleichzeitig wurde der Blick auf frühere Demokratiebestrebungen gelenkt: 1848/49 forderten Bürger hier Freiheitsrechte und politische Mitbestimmung, eingebettet in eine Bewegung, die ganz Deutschland erfasste. Auch Martin Luthers Zeit in Erfurt wurde in diesen Kontext gestellt.

Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße. Das Gebäude wurde ab 1952 als Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit genutzt und war über Jahrzehnte Synonym für Repression in der Region. Am 4. Dezember 1989 wurde es von Bürgern besetzt. Es war der erste Stasi-Standort in der DDR, der im Zuge der Friedlichen Revolution eingenommen wurde. Seit 2013 ist es als Gedenk- und Bildungsstätte öffentlich zugänglich. Die Dauerausstellung „Haft – Diktatur – Revolution. Thüringen 1949–1989“ zeigt auf drei Etagen Haftbedingungen, Verhörmethoden und Lebenswege politisch Verfolgter. Neben dem restaurierten Zellentrakt gehören multimediale Elemente, Zeitzeugen-Videos und eine markante Fassade in Form einer Graphic Novel zum Konzept.

Wir bedanken uns herzlich bei Katharina für die informativen Stadtführungen und beim Team der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße für den freundlichen Empfang sowie die eindrucksvolle Begehung. Last but not least: Danke an alle, die dabei waren!

Die Veranstaltung wurde vom Referat Jugend, Bildung und Kultur der IDRH gGmbH durchgeführt und durch das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz gefördert.

 

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