Wie kam die Laus in den Kaukasus?
Klappentext: Das Bilderbuch erzählt die Geschichte einer Laus namens Horst, die ihre Heimat verlässt und sich auf eine aufregende Reise in ein fremdes Land begibt.
Im 19. Jahrhundert wanderten viele deutsche Kolonisten in den Kaukasus aus. Allein im Jahr 1817 traten 5.508 Personen in 963 Familien aus Württemberg den beschwerlichen Weg nach Russland an.
Auf Schiffen (sog. Ulmer Schachtel) ging es die Donau abwärts, über Galatz bis nach lsmail und Odessa. Ein Teil der Kolonisten blieb im südrussischen Raum, viele Menschen starben unterwegs an den schweren Reisebedingungen, letztendlich gelang es 2 629 Personen oder ca. 500 Familien das Traumziel Kaukasus zu erreichen. Diese Auswanderergruppe kennen wir heute als Kaukasiendeutsche.
Die Illustrationen zum Bilderbuch entstanden während einer IDRH-Bildungsreise nach Ulm im November 2021 im Rahmen des Projekts „Auf Ulmer Schachteln in die Fremde“, anlässlich des Gedenkjahres „80 Jahre Deportation der Russlanddeutschen in der Sowjetunion“. Die Stadt Ulm war damals eine bedeutende Sammelstelle für die Auswanderung der Donauschwaben in den Kaukasus. Bei einem kreativen Workshop beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den historischen Ereignissen der Auswanderung aus Ulm in den Kaukasus und haben diese in Form von bunten Illustrationen umgesetzt.
Für den inhaltlichen Input sorgten: unsere Teilnehmerin Olga Bulgakov mit einem Vortrag über die Donauschwaben, eine Stadtführung von Viktoria Burghardt (Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Ortsgruppe Ulm) und ein umfangreicher Vortrag über Kaukasusdeutsche von Prof. Dr. Eva-Maria Auch.
Im Anschluss überlegten uns wir uns gemeinsam die Szenen, die die Laus durchläuft. Aufgeteilt in Kleingruppen waren die Teilnehmenden verantwortlich für Landschaften, Personen, Gegenstände usw. In insgesamt neun Collagen begleiten wir ihn von dem Moment an, als er in Ulm an Bord geht bis zu seinem Ziel in Georgien. Die abfotografierten Ergebnisse wurden von Polly Livshits nachbearbeitet. Katharina Martin-Virolainen, Autorin und Kulturschaffende, schrieb die Texte zu den Illustrationen.
Das Buch steht in digitaler Version zur Verfügung. Für Präsentationszwecke o.ä. können wir eine Version in noch höherer Bildqualität zur Verfügung stellen.
Dateigröße: 48 MB
Konzert des Nimrod-Streichquartetts
Das Nimrod-Streichquartett spielte drei Stücke von den russlanddeutschen Komponisten Robert Denhof und Alfred Schnittke. Die jungen Musizierenden tragen damit einen wichtigen Teil zum Erhalt der russlanddeutschen Erinnerungskultur bei und schaffen über die Klänge einen emotionalen Zugang zur Thematik „80 Jahre Deportation“ und zum Kriegsfolgeschicksal.
Das Konzert fand in der Pfarrkirche St. Heinrich in Fürth statt und wurde von Bernd Ollinger / Billart aufgenommen. Aus dem Video stellten wir eine DVD zusammen. Als Extra gibt es ein Interview mit dem russlanddeutschen Musiker Waldemar Darscht und seine Perspektive auf die heutige Erinnerungskultur.
Besetzung:
1. Violine Moritz König | 2. Violine Magdalena Maier
Viola Waldemar Darscht | Violoncello Hannah von Glasow
Gespielte Stücke:
Robert Denhof: Streichquartett Nr. 3 op. 125, 3. Satz | Streichquartett Nr. 4, op. 133, 2. Satz
Alfred Schnittke: Streichquartett Nr. 3, 3. Satz ‚Pesante‘
Gegen eine kleine Spende erhalten Sie die DVD mit dem Konzert und ein IDRH-Überraschungspaket zugeschickt. Die Spendengelder fließen zu 100 % in die Finanzierung von weiteren Bildungsmaßnahmen, somit können wir die Teilnahmebeiträge weiterhin geringhalten und Kosten für Honorare, Übernachtungen, Fahrten und Aktivitäten sowohl für Referierende als auch Teilnehmende decken.
Bei Interesse schreiben Sie uns eine kurze Nachricht an k.haupt@idrh-hessen.de und Sie erhalten die Daten zum Spendenkonto und weitere Informationen.
Trailer
Das Buckelpferdchen
Das mobile musikalische Puppenmärchen «Das Buckelpferdchen» erzählt die Geschichte von Stefan, dem jüngsten Sohn eines russlanddeutschen Bauern. Er lebt mit seiner Familie im Wolgagebiet in einem kleinen Dorf, wo sie Weizen anbauen und einen kleinen Pferdehof betreiben.
Stefan bezwingt die wilde weiße Stute, die das Weizenfeld seines Vaters zertreten hatte. Als Anerkennung für seinen Mut schenkt ihm die Stute drei Pferdchen, zwei sehr schöne und ein buckliges, das magische Kräfte besitzt. Der russische Zar kauft die schönen Pferde und nimmt Stefan zusammen mit dem buckligen Pferdchen als Pferdepfleger an seinen Zarenhof. Dort sind nicht alle dem fleißigen Jungen wohlgesonnen: Neid und Missgunst führen dazu, dass Stefan schwierige Aufgaben bestehen muss. Begleite Stefan durch seine gefährlichen Abenteuer und erfahre, ob den Jungen doch noch ein gutes Ende erwartet!
Autor Pjotr Jerschow | Musik Wladimir Bojaschow | Puppenspiel Jouri Kostew | Bühnenbild Jouri Kostew | Video Bernd Ollinger / Billart | Projektleitung Alexandra Dornhof
Dieses Puppentheater wurde im August 2021 gefilmt und auf dem YouTube-Kanal der IDRH veröffentlicht. Bei diesem Projekt haben wir uns folgende Fragen gestellt: Wie kann man die russlanddeutsche Geschichte in Zukunft auch an Kinder vermitteln? Welche Formate sind heute für Kinder noch interessant? Wie können wir bereits bestehende Projekte wie das Puppentheater nachhaltig sichern? Die Wandlungen in den Erinnerungs- und Geschichtskulturen schaffen auch neue Formen der Vermittlung in der historischen Bildung. Aus diesem Grund soll sich dieses Videoprojekt dem Zusammenhang von Geschichte und Theater auf der Bildungsebene widmen.
Der Fokus des Puppentheaters im Videoformat liegt im Potenzial der Vermittlung historischer Ereignisse des Theaters. Dabei geht es darum Routinen aufzubrechen, Emotionen zu fördern und Geschichte(n) zu entdecken.