80 Jahre Deportation. Wir erinnern uns.
Mit dem Erlass „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen“ vom 28. August 1941 beginnt die Deportation der Deutschen in der Sowjetunion. Dieses Datum jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal und gibt Anlass, einen zeitgenössischen Blick auf die Geschehnisse zu werfen. Welche Perspektiven ergeben sich im Kontext der heutigen Gedenkkultur, einer Zeit, in der die Mechanismen des Erinnerns hinterfragt und neu diskutiert werden?
Als Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen ist es unser Anliegen, ein Sprachrohr für die Stimmen der Geschichte zu sein und Zeitzeugnissen Raum zu bieten. Wir wollen dort zuhören, wo Gehör gesucht wird und wo das Bedürfnis besteht, die Biografie und die damit verknüpften historischen Ereignisse mitzuteilen.
In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns auch mit der Frage, wie sich der Umgang der Kinder- und Enkelgeneration mit ihrem kulturellen Erbe gestaltet. Und schließlich weiten wir den Kreis aus und schauen auf die gesamtgesellschaftliche Rezeption des Deportationsgeschehens und dem Geschichtsbewusstsein als solches.
An dieser Stelle möchten wir Sie dazu einladen, auch Ihre Gedanken und Geschichten zu diesem Ereignis zu teilen. Die IDRH widmet verschiedene Formate diesem Gedenkjahr. Im Folgenden finden Sie Informationen zu den Formaten, einen Fragenkatalog und – falls Sie ein Video beitragen möchten – eine Drehanleitung.
Bei Fragen zur Thematik oder zur technischen Umsetzung können Sie uns gerne kontaktieren: k.haupt@idrh-hessen.de.
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!
Gesprochenes mit Fotografien: Statt Texte zu den Fotos zu verfassen, ist es auch möglich, eine Audiodatei aufzusprechen. Das kann ein vorgelesenes Gedicht sein, ein Lied, allgemein die Antworten auf unseren Fragenkatalog etc. sein. Es gibt keine Begrenzung bzgl. der Anzahl der Fotos dazu und der Dauer und Anzahl der Audios.
Es kann selbstverständlich auch eine Kombination der Formate zugeschickt werden.
Zugeschicktes Material wird in einer Kurzversion auf unseren Social Media Kanälen gepostet, die volle Version wird auf unserer Webseite erscheinen. Ihre Texte und eingescannten Fotos können Sie uns bis zum 30. November 2021 per Email an k.haupt@idrh-hessen.de schicken, auch in mehreren Emails, falls die Dateien zu groß werden. Ansonsten können Sie uns die Dateien über www.wetransfer.com zusenden (max. 2GB pro Sendung) oder über eine andere von Ihnen gewählte Plattform (z.B. Google Drive, Dropbox).
Falls Sie uns Ihr Material zur Verfügung stellen, erklären Sie sich mit unserer Datenschutzverordnung einverstanden.
- Aus welcher Perspektive erzählen Sie? Sind Sie selbst Zeitzeuge oder Kind, Enkelkind, Bekannter…?
С какой перспективы рассказываете Вы? Являетесь ли Вы ребенком или внуком или просто знакомым тому, с кем происходили эти собитыя или они происходили непосредственно с Вами? - Falls Sie die Geschichten erzählt bekommen haben: Wie war der Umgang damit? Wurde offen darüber gesprochen oder eher lange geschwiegen?
С какой перспективы рассказываете Вы? Являетесь ли Вы ребенком или внуком или просто знакомым тому, с кем происходили эти собитыя или они происходили непосредственно с Вами?
Zu den einzelnen Fotos
- Wann und wo ist das Foto entstanden, falls das bekannt ist?
Когда и где были сделаны эти фотографии, если известно? - Wer sind die Personen auf dem Foto und über wen erzählen Sie? Wenn Sie nicht die vollen Namen nennen möchten oder die Personen generell anonym halten, ist das in Ordnung.
Кто эти люди на фотографии и о ком Вы рассказываете? Если Вы не хотите называть имена – это не проблема. - Beschreiben Sie das Schicksal der Personen im Zusammenhang mit der Deportation.
Опишите пожалуйста судьбу этих людей которые были в депортации. - Sie können so viel dazu schreiben, wie Sie möchten. Es gibt keine formalen Begrenzungen. Falls Ihnen etwas besonders wichtig über eine Person ist, auch etwas, das nicht mit der Deportation zu tun hat, können Sie das ebenfalls mitteilen. Wir möchten, dass Sie Ihre Erinnerungen so erzählen, wie Sie sie mit der Öffentlichkeit teilen möchten.
Вы можете столько всего написать, сколько Вы хотите, нет никаких ограничений. Если Вы хотите рассказать что-то, что не имеет отношение к депортации и Вам кажется это важным, Вы тоже можете об этом рассказать. Мы хотим, чтоб Вы описали свои воспоминания так, как Вы бы хотели поделиться ими с общественностью.
Zur heutigen Erinnerungskultur
- Mit Ihrem Beitrag zu dem Projekt werfen Sie einen Blick in die Vergangenheit.
Wieso ist es Ihnen wichtig, an Vergangenes zu erinnern?
В работе над проектом Вы вспоминаете о прошлом. Почему Вам так важны воспоминания? - Wie finden Sie den heutigen Umgang mit Erinnerungskultur in Deutschland? Wo sehen Sie Nachholbedarf?
Как Вы думаете (как Вы считаете), в Германии есть место воспоминаниям? И как в современном обществе относятся к исторической памяти? Что можно сделать (Ваше мнение), чтобы сохранить память о прошлом?
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Während Sie filmen, filmen Sie einfach durch. Sollten Sie sich verhaspeln oder einen Satz neu anfangen wollen, sagen Sie „Nochmal“, „Schnitt“ oder ein anderes Codewort und fangen den Satz von vorne an. So müssen Sie nicht ständig das vorher Gesagte wiederholen.
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Damit der Schnitt gut funktioniert, gehen Sie am Ende eines Satzes mit der Stimme runter (außer es ist eine rhetorische Frage o.ä.). Machen Sie Denkpausen und lassen Sie sich Zeit zur Beantwortung der Fragen.
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Schauen Sie nicht in die Kamera, sondern auf einen Punkt daneben. Vielleicht kann sich eine andere Person neben die Kamera stellen und Sie schauen sie an, als wäre sie der Interviewer. Noch besser: Sie liest tatsächlich die Fragen vor und Sie erzählen ihr Ihre Antworten.
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Welche Kamera Sie verwenden ist Ihnen überlassen (Handy, Digital etc.), jedoch sollte das Gerät fest an seinem Ort hingestellt werden und nicht mit der Hand gehalten.
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Bevor Sie mit einer Antwort beginnen, bauen Sie die Frage am Anfang ein, z.B. Frage: Was bedeutet für Sie Heimat? Antwort: Für mich bedeutet Heimat…
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Achten Sie darauf, dass Sie bei der Kamera scharf gestellt sind (man glaubt es kaum, aber das wird häufiger vergessen als gedacht!).
- Filmen Sie möglichst im Querformat 3:4 oder im Quadrat 1:1.
Es ist wichtig, dass Sie sich beim Filmen wohl fühlen und deshalb dürfen Sie es auch dementsprechend gestalten. Das gilt ebenfalls für Kleidung, Ort, die Gestaltung des Hintergrunds, auch der Bildausschnitt ist Ihnen überlassen, Hauptsache Ihr Gesicht ist zu sehen.
Zusatzoption: Wenn es für Sie umsetzbar ist, könnten Sie eventuell nach einigen Fragen die Kameraposition ändern. Mehrere Kameras gleichzeitig sind nicht nötig.
Zusatzoption: Vielleicht können Sie noch paar Aufnahmen von Ihnen „in Action“ machen z.B. ein Blick in ein Familienalbum, darin blätternd…
O, Susanne und was nun?
Es ist eine Hommage an die fruchtbaren Felder, kargen Steppen und saftigen Wassermelonen. Junge, russlanddeutsche Künstlerinnen und Künstler interpretieren das musikalische Erbe ihrer Vorfahren neu und lassen die besonderen Momente der ...
80 Jahre danach
Im Vortrag wird unser Referent Dr. Viktor Krieger die Bedeutung des Deportationserlasses vom 28. August 1941 ansprechen, der den Auftakt zu jahrzehntelangen Verfolgungen und Diskriminierungen der deutschen Minderheit in der UdSSR ...
Interview mit Natalie Ziegler
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Familie Badt
Urgroßeltern Emma und Gottlieb Gamper Urgroßeltern Olga und Heinrich Falkenstern Die Ahnen mütterlicherseits von Wladimir Badt sind auf der Krim, unweit der Stadt Dschankoj geboren ...
Familie Freund
Elisabeth Freund (geb. Triller) wurde am 02.12.1925 im Dorf Erlenbach an der Wolga geboren. Die wohlhabende Familie Triller wurde im Jahre 1929 enteignet und der Vater zu ...
Interview mit Maria Tag
Als IDRH ist es unser Anliegen, ein Sprachrohr für die Stimmen der Geschichte zu sein und Zeitzeugnissen Raum zu bieten. Wir wollen dort zuhören, wo Gehör gesucht wird und wo das ...
Ehepaar Dornhof
Auf dem Foto abgebildet sind Ekatherina Dornhof (geb. Regner, *29.10.1938) und Johannes Dornhof (*04.02.1935). Im Jahr 1941 wurden sie als Kinder mit ihren Familien aus dem Wolgegebiet ...
Interview mit Lilli Gebhard
Lilli Gebhard ist Lyrikerin und Lehrerin für Geschichte und Deutsch. Mit ihrer Promotion wirft sie ein Schlaglicht auf russlanddeutsch-mennonitische Identitäten. Sie ist wohnhaft in der Nähe von Stuttgart mit ihrem Mann ...
Kriegsbeginn am 22. Juni 1941
Manchmal braucht es einen Blick zurück, um zu verstehen, warum das Heute und das Ich so sind, wie sie sind. Es müssen nicht unsere eigenen Erinnerungen sein, denn sie gehören ...
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