CDU-Fraktion im Hessischen Landtag über die Eröffnung des neuen Schwerpunktbereichs „Vertriebene und Spätaussiedler in Hessen seit 1945“

Datum: 26.04.2023
Ort: Wiesbaden

Über die Eröffnung des neuen Schwerpunktbereichs, als gemeinsames Projekt der Justus-Liebig-Universität und des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung, freuen sich die Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag Ines Claus und der Sprecher für Wissenschaft und Kunst der Landtagsfraktion Andreas Hofmeister.

„Die Unterstützung der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler liegt uns als Union seit Gründung der CDU in ganz besonderer Weise am Herzen. Sie hat auch in Hessen Tradition und ist eine fortwährende und wichtige Aufgabe unseres Landes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hessen für 1,8 Mio. Geflüchtete und Vertriebene zur neuen Heimat. Sie haben in beachtlichem Maße daran mitgewirkt, unser Land nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufzubauen. Dies zählt zu den großen Erfolgen in der Landesgeschichte und ist auch ein Teil des Fundaments, auf dem Hessen heute so erfolgreich dasteht. Es bleibt daher unser dauerhafter Auftrag, Schicksal und Leistungen der Heimatvertriebenen im Bewusstsein zu halten. Und dazu gehen wir mit der Einrichtung eines eigenen Forschungsbereichs einen Schritt, der bundesweit Strahlkraft hat!“ freut sich die Fraktionsvorsitzende Ines Claus.

Auf Initiative der CDU wurde das Projekt in den Koalitionsvertrag aufgenommen und nun von der schwarz-grünen Landesregierung umgesetzt. Gefördert vom Land Hessen entsteht am Herder-Institut für historische Ostmittelforschung, gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, ein neuer Schwerpunktbereich. Mit unterschiedlichen Ansätzen soll unter Einbeziehung der letzten lebenden Zeitzeugen untersucht werden, wie sich die umfassenden Prozesse der Migrationen auf die Geschichte Hessens einerseits und die Lebensläufe der Betroffenen andererseits, ausgewirkt haben. Der Schwerpunktbereich möchte einen Beitrag für die Erforschung der Geschichte Hessens wie auch zur Einbindung des Themas Integration von Vertriebenen und Spätaussiedlern in die vergleichende Migrationsforschung leisten. In den Blick genommen sollen die Vertriebenen der unmittelbaren Nachkriegszeit ebenso wie die verschiedenen Wellen der Spätaussiedler. Gleich drei Doktorandinnen, die von den Professoren Dr. Hannah Ahlheim, Dr. Hans-Jürgen Bömelburg und Dr. Peter Haslinger betreut werden, arbeiten an dem Projekt – ebenfalls ein Ausdruck der Bedeutung dieses Projekts.

„Mit der Aufbauarbeit der Vertriebenen und Spätaussiedler und ihrer Eingliederung in die Nachkriegsgesellschaft sind die Vertriebenen zu einem Motor des bald schon einsetzenden Wirtschaftswunders geworden. Für uns ist es deshalb wichtig die Chancen und Risiken dieses umfangreichen Integrationsprozesses genau in den Blick zu nehmen,“ sagt Andreas Hofmeister, der zudem auch Beisitzer im Bundesvorstand der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU ist.

„Heimat vermittelt eine kraftvolle Botschaft – eine Botschaft, die nicht zuerst Vergangenes meint, sondern die für den Zusammenhalt der Gesellschaft, auch für die Zukunft, steht. Deshalb freuen wir uns über diese wegweisende Entscheidung und sind gespannt auf die Ergebnisse, die aus den Fallstudien, der Erinnerungskultur und dem historischen Erbe, zum Tragen kommen,“ so Ines Claus und Andreas Hofmeister abschließend.

Hintergrund:

Arbeit, Wirken und Sichtbarkeit der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler liegen der CDU-Fraktion in Hessen bereits seit der Regierungsübernahme im Jahr 1999 am Herzen. Eine Reihe von Maßnahmen untermauern das wie bspw. die Berufung einer hauptamtlichen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, welche die Hessischen Landsmannschaften und Vertriebenenverbände bei der Pflege, Förderung und Weiterentwicklung des Kulturgutes der Vertreibungsgebiete unterstützt. Hierfür steht in Hessen ein Etat von nun mehr 900.000 Euro zur Verfügung. Hierdurch konnte z. B. das moderne Informationsportal „Russlanddeutsche in Hessen“ aufgebaut werden. Darüber hinaus kümmert sie sich u.a. um die sprachliche, berufliche, kulturelle und gesellschaftliche Eingliederung der Spätaussiedler in Hessen. Die finanziellen Mittel hierfür wurden in den letzten Jahren auf mittlerweile 800.000 Euro aufgestockt.

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